Psychische Erkrankungen in meinem Leben
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In diesem Blogbeitrag möchte ich dir einmal kurz erzählen, welche Rolle psychische Erkrankungen für mich persönlich, aber auch innerhalb meines engen Umfeldes spielen. Spoiler: Eine ziemlich große! Denn ich kann mich kaum noch an eine Zeit ohne dieses Thema erinnern. Aber warum ist das überhaupt so?
Seit ich denken kann, bin ich mit psychischen Erkrankungen konfrontiert, da in meinem näheren Umfeld im Laufe der Jahre leider einige Menschen zu Betroffenen geworden sind. Wir sprechen hier von Krankheiten wie Spielsucht, Depression, bipolare Störung und verschiedenen Angststörungen. Das klingt jetzt ziemlich dramatisch und das war es zu manchen Zeiten auch, doch ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich trotz dieser Schicksalsschläge eine ganz wundervolle Kindheit hatte und diese Erkrankungen für mich in frühen Jahren nicht im Fokus standen. Meine Eltern, die übrigens nicht zu den direkt Betroffenen zählen, haben wirklich alles dafür getan, uns Kinder vor starken Belastungen zu schützen. Trotzdem war es ihnen auch immer ein großes Anliegen, uns zu zeigen, dass psychische Erkrankungen zum Leben dazu gehören. Dadurch waren psychische Erkrankungen für uns nie ein Tabuthema. Dafür bin ich in jeder Hinsicht dankbar.
Schon immer pflegten wir zu Hause eine sehr offene Sprachkultur. Die Dinge kamen auf den Tisch und wurden nicht unter den Teppich gekehrt. Genau dieser Umgang führte dazu, dass es mir leicht fiel, mit den Erkrankungen meiner Familienmitglieder umzugehen. Ich entwickelte keine Berührungsängste und begriff mit der Zeit, was die unterschiedlichen Krankheitsbilder wirklich bedeuteten. Ich erfuhr auch, dass der offene Umgang damit für alle Parteien sehr hilfreich war.
Durch unsere familiäre Situation fühlte ich mich wirklich sehr aufgeklärt. Und auch wenn mir klar war, dass jeder Mensch psychisch erkranken kann, fühlte ich mich dadurch auch irgendwie besonders geschützt. Doch leider war ich so sehr mit meiner Helferrolle beschäftigt, dass ich meine eigenen Bedürfnisse immer wieder aus den Augen verlor und mein Fass sich immer weiter füllte. Und was soll ich sagen … 2018 lief es dann leider über. Zu dem Zeitpunkt nagten unglaublich viele Themen an mir und das schon über so viele Jahre. Doch ich konnte und wollte es einfach nicht wahrhaben und überging über einen unfassbar langen Zeitraum sämtliche Symptome, die mein Körper mir vor lauter Überlastung und Erschöpfung bereits sendete. Letztendlich kam jedoch der Tag X, an dem nichts mehr ging und ich mich ausgebrannt und voller Perspektivlosigkeit beim Arzt wiederfand. Diagnose Burnout und Angststörung mit Panikattacken.
Heute bin ich wieder richtig stabil und habe bis auf kleinere Angstmomente die psychische Krise hinter mir lassen können. Doch nicht nur meine Erfahrungen aus Angehörigen- und Betroffenensicht machen dieses Thema zu einem sehr Präsenten in meinem Leben. Ende 2019, nachdem ich mich einige Monate meinem Genesungsprozess widmete, nahm ich einen Job als Sozialberaterin an. In diesem Beruf befinde ich mich auch heute noch und darf darin langzeitarbeitslose Menschen bei ihrer beruflichen und persönlichen Stabilisierung zur Seite stehen. Zu beobachten ist, dass ein Großteil meiner Klient*innen selbst von psychischen Erkrankungen betroffen ist und meine Erfahrungen dabei als wirklich wertvolle Ressource dienen. Außerdem erhalte ich durch diesen beruflichen Kontext eine weitere Perspektive auf das Thema. Für mich ein wirklich großer Mehrwert, der mein Wissen stark erweitert hat.
All die Erfahrungswerte, die ich zum Thema psychische Erkrankungen in meinem Leben sammelte, helfen mir nun auch in meiner nebenberuflichen Selbstständigkeit als Peer-Beraterin und Mental Health Aktivistin. Denn so kann ich anderen betroffenen Menschen noch verständnisvoller zur Seite stehen und sie bei ihrem Genesungsprozess begleiten. Auch fühle ich mich durch meine tiefen Einblicke dazu berufen, über das Thema ganz unverblümt in der Öffentlichkeit aufzuklären.
Psychische Erkrankungen sind nicht nur ein sehr präsentes Thema in meinem Leben. Es ist mein absolutes Herzensthema. Denn gerade weil es in unserer Gesellschaft immer noch zu den Tabuthemen zählt, möchte ich meine Stimme nutzen und dieses Schweigen brechen. Gegen die Stigmatisierung und für ein verständnisvolleres Miteinander. Für mich, für dich und für uns alle!
Vanessa
Wenn du dich nach Unterstützung auf deiner Mental Health Reise sehnst, oder meine Stimme für dein Vorhaben/deine Idee nutzen willst, freue ich mich auf eine Nachricht von dir.
Auf meinem Instagram-Account findest du noch weitere Informationen über mich und meine Erfahrungen mit dem Thema psychische Erkrankungen.